Schon vor Monaten bin ich durch einen Fotografen, dessen Arbeit mich wirklich inspiriert auf ein interessantes Thema gestoßen. Seine Bildstrecke mit „Hollywood Portraits“ hatte in mir dieses „Geil-das-will-ich-auch-mal-machen“-Gefühl ausgelöst. Natürlich ist die Technik ( Kamera, Objektive, ect… ) nicht das Allerwichtigste beim Fotografieren, aber wenn es um Licht und Lichtsetzung geht – da sehen manchmal Kompromisse dann auch nach Kompromissen aus. Und wenn man eben DIESES Licht will, dann gibt es – das hab ich nach gestern auch eingesehen – kaum Alternativen. Die Rede ist von Fresnel-Spots. Damit hat man u.a. die Möglichkeit das Licht zu fokussieren wodurch man verdammt knackiges und konzentriertes Licht setzen kann. Obwohl ich skeptisch war und AUCH obwohl ich diverse Lichtformer zu Hause habe – so ein Licht habe ich bisher nicht hinbekommen.
Fotografiert habe ich das ganze mit Fuji-X und aufgesetzter „Squeezerlens“ die ich ebenfalls bei o.g. Fotografen entdeckt habe. Mittlerweile mache ich locker 80 % meiner Shootings nur noch mit diesem Teil und nenne nun schon zwei Objektive dieser Art mein Eigen ( Tele und Weitwinkel ). Mit diesen Objektiven lässt sich – da das Objektiv nicht fest mit der Kamera verbunden ist – die Schärfeebene in alle möglichen und unmöglichen Richtungen „verbiegen“ Massive weiche Unschärfe ist die Folge, die mich nun schon seit Monaten nicht mehr loslässt. Du bekommst niemals zwei Bilder mit exakt gleichem Schärfeverlauf hin. Das Ding zu beherrschen erfordert Übung – daher habe ich dieses Jahr schon unzählige Shootings damit gemacht. Ich schreibe das auch nur, damit nicht die Idee entsteht, ich hätte mit „Foto-Schopp“ da irgendwas reingemalt 🙂
Wenn ich mich über eine(n) Stil / Bildsprache definieren müsste, dann wäre es ganz sicher DIESE Art zu fotografieren.
Als Alyssa dann zum Termin in mein Studio kam, war mir klar, dass ich für solche Bilder keine maximale Schärfe bis in die Ecken brauchte. Also schmiss ich den Scheinwerfer an und fotografierte nur mit diesem Wackelobjektiv. Alyssa hat eine Wahnsinns Ausstrahlung und passte mit ihrer „kühlen“ Anmutung perfekt in das Setting. Wir hatten einen schönen Abend und ich freue mich schon drauf, wenn sie mich nochmal besucht.
DAS ist für MICH Fotografie – keine Technikdiskussionen in Internetforen, die oft genug nur verbrannte Erde zurücklassen. Fotografieren mit nem guten Gefühl und nem klopfenden Herzen.