Bald 15 Monate ist unser kleiner Sohn jetzt und die Monate rasen nur so an uns vorbei. Hab ich damals die „Prophezeihungen“ befreundeter Eltern noch in den Wind geschlagen, stehe ich nun knietief in der Tatsache, dass Zeit kostbar ist und unwiederbringlich. Aber ich kann guten Gewissens sagen, dass wir die Zeit tatsächlich genießen. Zu groß war die Angst später auf diese Zeit zurück zu blicken mit den Gedanken: „hätten wir mal“ Und du kannst noch so viele Fotos machen und immer noch ein Video drehen, und noch einen Deko-Artikel mit seinem Namen drauf. Unterm Strich zählt die gemeinsame Zeit und die brennt sich in deine Gedanken und in deine Seele. Und das ist ein gutes Gefühl. Traurig macht es dennoch aber man darf nicht immer nur daran denken, „wie schnell“ die Zeit vorbei ist – denn dann wirst du davon echt überrollt. Plötzlich brauchst du deinen Fläschchen-Sterilisator nicht mehr. Dann fällt dir auf, dass die Spucktücher schon seit Wochen schön gefaltet und unbenutzt dort liegen, wo sie immer liegen. Und ich vermisse den Geruch der warmen Milch. Das brummen der Mikrowelle in der Nacht, wenn seine Fläschchen wieder mal eine Runde bei 600 Watt drehen mussten. Er lag dann glucksend in seinem Beistell-Bettchen und man hätte ewig zuhören können. Ich vermisse die Momente in denen ich neben ihm auf seinem Flausch-Teppich lag – er konnte sich noch nicht auf den Bauch drehen – und Iich mit meinen Fingern lustige Figuren gemacht habe. Das war ein schöner Sommer und ich verdrücke gerne darüber eine Träne.
Das mag jetzt alles traurig und negativ klingen – das kommt darauf an wie man damit umgeht. Ich kann nur dringend davor raten zu glauben, dass man die Zeit Eimerweise im Keller stehen hat. Macht euch nicht verrückt und lasst euch auch nicht verrückt machen. Aber NUTZT jede Minute in denen euer kleiner Wurm bei euch ist.
Ich fühle mich gerade unfassbar verspießert. Und dafür bin ich meinem Söhnchen Dankbar. Ich will nicht mehr zurück 🙂
