„WOW! Was für ein schweres Päckchen“
So ähnlich müssen meine Gedanken gewesen sein, als ich das DHL-Päckchen heute entgegen nahm. Die VITO CLR ist eine analoge Kleinbild-Messsucher-Kamera die zwischen 1963 und 1968 gebaut wurde. Damaliger Verkaufspreis lag bei 339,00 DM.
Ich bin auf die Kamera durch eine Blogpost eines anderen Fotografen aufmerksam geworden und war sofort fasziniert. Analoge Fotografie ist ja bei meinem Baujahr 81 völlig an mir vorbei gegangen. Ein bisschen im Internet gestöbert – war gar nicht so leicht noch eine zu finden, die sämtliches Zubehör dabei hat, in einem vernünftigen Zustand ist und auch noch funktioniert. Denn meine Absicht war nicht, sie im Schrank verstauben zu lassen. Das Baby sollte raus an die Front 🙂
Die Kamera ist wirklich in einem guten Zustand. Ein bisschen Patina hier und dort. Die Belederung ist einwandfrei und alle Funktionen laufen sauber. Diverse Filter ( u.a. ein Gelb-Filter und ein UV-Filter waren auch dabei ) Sogar einen Selbstauslöser hat sie. Sie hat ordentlich Gewicht und strahlt Selbstvertrauen aus. Das Objektiv ist ein Color-Skopar 1:2,8/50mm mit einem Pronto-LK-Verschluss. Damit sind Belichtungszeiten von 1/15 bis 1/500 sowie einem Bulb-Modus möglich. Blende, ASA und Entfernung kann direkt am Objektiv eingestellt werden. Sogar eine Belichtungsmessung hat das gute Stück. Diese funktioniert über eine lichtsensitive Selen-Zelle ( das ganze ist auch im Sucher zu sehen ). Ob die noch akkurat funktioniert werde ich in den kommenden Tagen mal testen. Ich bin irgendwie völlig fasziniert von so einem alten Stück Technik. Aktuell befindet sich ein Satz schwarz-weiß Filme auf dem Weg zu mir und ich freu mich schon darauf das Teil mal einzusetzen. Sollte das alles funktionieren überlege ich ernsthaft diese mit zwei oder drei Filmen in unseren Sommerurlaub mitzunehmen. Kein Rückwärtiges Display, keine 16GB Memory-Card. Einfach nur fotografieren wie früher. Das mag in der heutigen Zeit schon wieder ein bisschen zu Retro klingen ( Unwort: „Entschleunigte Fotografie ) – aber es hat auf jeden Fall seinen Reiz. Vielleicht steckt mir auch einfach noch der letzte USA-Urlaub mit 5000 RAW´s in den Knochen 🙂
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